Das Zisterzienserkloster Bad Doberan – Teil 2 – Besichtigung
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Der erste Eindruck
Beim Betreten des Klosters erstaunte mich zuerst dessen Höhe. Die Säulen scheinen in die Unendlichkeit zu ragen. Ganz so hoch sind sie nicht, aber im Mittelschiff fast 27 Meter.
Nach einem ersten kurzen Blick, habe ich an einer Führung teilgenommen. Diese war sehr interessant und kurzweilig. Wir wurden auf Einzelheiten hingewiesen, auf die man so nicht achten würde.
Die Kirche war sowohl für Mönche als auch für weltliche Fürsten und für die Laienmönche gedacht. Aus diesem Grund ist das Kirchenschiff zweigeteilt. Es sind auch zwei Eingänge vorhanden.
Das Chorgestühl
Im Osten befindet sich das Chorgestühl der Mönche und der Hochaltar.
Im Westen das Laiengestühl und das Gestühl der Herzöge. Alles war aus Holz und oft mit aufwändigen Schnitzereien gestaltet.
Das Gestühl an der Wand besteht aus hochklappbaren Sitzen. Diese wurden der Sage nach, dem einen oder anderen Bruder zum Verhängnis. Oft mussten sie stehen und wenn man sich dabei unauffällig auf den Klappstuhl lehnte, konnte es vorkommen, dass dieser lautstark herunterklappte. Deswegen war es immer von Vorteil: „die Klappe zu halten“.
Der Kreuzaltar
Der Kreuzaltar trennt den weltlichen und den geistlichen Teil. Er hat eine Christusseite für den weltlichen Gottesdienst und eine Marienseite für die Mönche. Ich empfand ihn als unpassend. Die gotischen Säulen, das hölzerne Chorgestühl mit sehr schönen aber unbemalten Schnitzereien und im Gegensatz dazu dieser bunte kolossale Kreuzaltar. Insbesondere die grünen, aufwändig mit Lüsterfarbe restaurierten Weinblätter passen irgendwie nicht ins Gesamtbild. Aber das ist ganz allein mein Empfinden.
Was man nicht verpassen sollte
Zum Abschluss möchte ich noch auf das Fenster hinweisen. Hier wurden die Reste der mittelalterlichen Verglasung zu einem bunten Mosaik zusammengefügt. Wenn man die Kirche über den Laienbrüderausgang verlässt, sieht man das Ziffernblatt der astronomischen Uhr. Dieses ist ein Überbleibsel der im 30 jährigen Krieg zerstörten astronomischen Uhr aus dem Jahr 1390.
Und am Ende noch der Rat, vor oder nach dem Besuch des Klosters unbedingt einen Rundgang durch das kleine aber feine Klostergelände zu unternehmen.
Quellen
In diesem Fall sind die Quellen mein Erinnerungsvermögen. Da das bisweilen nicht 100%ig ist, habe ich hier nachgeschaut:
Im nächsten Abschnitt geht es um die Geschichte der Pribislavkapelle. Danach möchte ich mich dem nächsten Eigentümer, dem Herzog von Mecklenburg und Stargard zuwenden. Ich bin schon neugierig, ob und was es über ihn zu berichten gibt.