Die Geschichte des Amtshauses-Das Kloster Doberan und Nicolaus I.

Im Jahr 1237 schenkte Nicolaus I. zu Werle dem Kloster Doberan 50 Hufen Land im Lande Turne.

Doch welche Bedeutung hatte das Kloster Bad Doberan für Nicolaus I. Herr zu Werle?

Das Kloster wurde 1171 in Althof durch Pribislaw Herr zu Mecklenburg gegründet. Pribislaw ist der Urgroßvater des Fürsten Nicolaus von Werle.

Bereits im Jahr 1179 wurde es zerstört. 1186 wurde es an einer anderen Stelle wieder aufgebaut. Dies geschah unter Zustimmung von Heinrich Borwin I. Herr zu Mecklenburg und  Nicolaus I. Fürst von Mecklenburg.

Borwin I. ist der Großvater von Nicolaus I. zu Werle.  Nicolaus I. Fürst von Mecklenburg ist der Sohn des Bruders seines Urgroßvaters Pribislaw.

Ich kann das hier so einfach schreiben, weil ich mir den Stammbaum aufgezeichnet habe.

Nachdem irgendwie alle Nicolaus hießen und zudem Herren bzw. Fürsten zu Mecklenburg waren, war das die einzige Möglichkeit, etwas Licht in diese Geschichte zu bringen.

Niklot

Der erste in dieser Ahnenreihe, die auf der männlichen Linie beruht, ist Niklot.

Der Name „Niklot“ kommt wahrscheinlich aus dem altsächsischen Wort „Mikil“ was so viel wie „der Große“ bedeutet. Wörtlich könnte man den Namen auch teilen in „Nike“ = Sieger und „lot“ = scheinbar oder unüberlegt. Die erste Variante passt besser. Ein Fürst, der übersetzt „der scheinbar Siegreiche „ heißt, ist wohl unwahrscheinlich. (https://www.kinderinfo.de/vornamen/jungen/niklot/)

Stammbaum Niklot

Wertislaw und sein Sohn Nikolaus

Niklot hatte drei Söhne, zwei sind für uns interessant.

Sein zweiter Sohn ist Wertislaw. Dieser führte Krieg gegen den Lehnsherren und gegen die Missionare des christlichen Glaubens. 1163 geriet er in Gefangenschaft Heinrich des Löwen und wurde von diesem 1164 gehängt.

Der Sohn von Wertislaw ist der oben bereits genannte Nicolaus I. Fürst von Mecklenburg und Herr von Rostock. Nachdem er gemeinsam mit den Dänen gegen Heinrich den Löwen und gegen seinen Cousin Borwin I. gekämpft hatte, wurde er 1185 Vasall des dänischen Fürsten Knut VI. Er bekam die Herrschaft Rostock als Lehen.

Nicolaus_Fürst_zu_Mecklenburg

Pribislaw und seine Nachkommen

Wieder zurück zu Niklot. Sein jüngster Sohn ist Pribislaw und damit der Bruder von Wertislaw. Nach dem Tod ihres Vaters kämpften die Brüder gemeinsam gegen Heinrich den Löwen. 1166/1167 kam es zu einer Aussöhnung und Pribislaw erhielt das Abodritenland als Lehen. Diese Kämpfe um das Erbe würden eine gute Filmvorlage bieten. Der slawische, um sein Erbe betrogene Fürst, der an der Seite seines Bruders um sein Recht kämpft. Und ein Happy End ist auch gegeben.

Der Sohn Pribislaw Herr zu Mecklenburg war Heinrich Borwin I. . Wie oben schon erwähnt, stand er über mehrere Jahre im Krieg mit seinem Cousin Nicolaus I. und wurde wie er 1185 Vasall des dänischen Fürsten Knut VI. . In diesem Zusammenhang musste er Rostock an seinen Cousin abtreten. Als dieser 1200 kinderlos fiel, bekam er das Lehen zurück.

Im Jahr 1186 – dem Datum der Neugründung des Klosters Doberan- waren also beide Fürsten Herren zu Mecklenburg und durch ihren gemeinsamen Großvater Pribislaw mit dem Kloster verbunden.

Der Sohn von Borwin I. war Borwin II. . Er vermachte seinen 4 Söhnen Mecklenburg, die es dann in der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung spalteten.

Und einer dieser Söhne ist unser Fürst Nicolaus I. Herr zu Werle. Ist doch ganz einfach , oder?

Wappen_Nicolaus_I._Werle

Schlussbemerkung

Zum Schluss noch eine Überlegung von mir. Auf einigen Seiten wird „unser“ Fürst Nicolaus oder Nikolaus auch als „Niklot“ bezeichnet, wie sein Ahne. Ich denke eher, dass diese Namen nicht gleich zu setzen sind. Wenn man den Namen wie oben teilt, ergibt sich hier eine bessere Logik. „Nike“ = Sieger und „laos“ = Volk, also „Sieger des Volkes“.

Während „Niklot“ möglicherweise auf das altsächsische Wort „mikil“ zurückgeht, stammt „Nicolaus“ aus dem griechischen.

Ich bin wieder die Wikipedia hin und her gesprungen zwischen den vielen Pribislaws, Borwins und Nikolausen.

Die ausführliche „Film“geschichte findet ihr unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Pribislaw_(Mecklenburg)

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