Wanderung im Schlosspark Rheinsberg

Obwohl es Ende Mai ist, erinnert das Wetter eher an den April. Trotzdem wollen wir den Schlosspark in Rheinsberg erkunden.

Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten, wenn man das passende Kleingeld dabeihat. Die Automaten können das Geld nicht wechseln. Unser Versuch, mit Karte zu bezahlen, scheitert ebenfalls. Wir wechseln das Geld und parken auch gleich in der Stadt.

Es sind nicht weit bis zum Schloss. Dieses lassen wir rechts liegen und gehen parallel zur Straße in Richtung Orangerie. Hier verlassen die Pflanzen gerade ihr Winterquartier.

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Die Egeria - Grotte

Weiter geht es durch den Park Richtung Egeria Grotte. Diese wurde 1790 für Prinz Heinrich errichtet.

Die Figur stellt die Nymphe „Egeria“ dar. Im Jahr 2008 war die Restaurierung der Grotte abgeschlossen. Die Nymphe gehört in die römische Mythologie. Nachdem ihr Geliebter verstorben war, verwandelte sie sich aus Trauer in eine Quelle.

Naja, ich gebe zu, ich fand die in der Nähe befindlich Eiche interessanter. Obwohl ein Teil sichtbar ausgebrochen ist, hat sie noch einen Umfang von mehr als 5 Meter.

Rheinsberg_Egeriagrotte
Rheinsberg_Eiche

Der Obelisk

Weiter führt uns der Weg zum Obelisken. Diesen ließ Heinrich von Preußen 1790 zu Ehren seines Bruders August Wilhelm von Preußen errichten.

Außerdem verewigte er die Namen von 28 im Siebenjährigen Krieg kämpfenden Offizieren. Jedem widmete er eine, in französischer Sprache verfasste, Inschrift.

So zum Beispiel Hans Joachim von Zieten, ein General aus Leidenschaft, mit einer sehr wechselvollen militärischen Laufbahn. Geboren in Wustrau, einem kleinen Ort südlich von Neuruppin und 35 Kilometer von Rheinsberg entfernt.

Über ihn steht am Obelisken: ‚ General von Zieten erreichte ein ebenso glückliches als ehrenvolles Alter. Er siegte in jedem Gefechte. Sein kriegerischer Scharfblick, vereinigt mit einer heroischen Tapferkeit, sicherten ihm den glücklichen Ausgang jeden Kampfes. Aber was ihn über alles erhob, waren seine Redlichkeit, seine Uneigennützigkeit und seine Verachtung aller derer, welche auf Kosten der unterdrückten Völker sich bereicherten.‘

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Politisch brisant war wohl die Interpretation der Inschriften durch Fontane im Jahre 1862. Dort schrieb er in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Die Grafschaft Ruppin ff. “ über die Inschriften:

„Der Obelisk richtet sich in seiner Kritik in erster Reihe gegen den König, aber an manchen Stellen, und zwar gleichzeitig ausgesprochener Anerkennung unerachtet, doch auch gegen den einen oder andere der berühmtesten Generale.“…“  weshalb er, nachdem er die früheren Taten Schwerins mit großer Wärme des Ausdrucks aufgezählt hat, in ziemlich nüchterner Weise schließt: „Un drapeau à la main il fut la victime de son zèle devant Prague le 6 de mai 1757.“ Er rühmt nur den „Eifer“, weiter nichts.“…“ Die schönsten Worte richten sich unzweifelhaft an Zieten..“..“ Innigkeit und wahre Verehrung spricht aus jeder Zeile. Der alte Husar ist auch hier Sieger geblieben“

Vom Obelisken aus hat man einen schönen Blick auf das Schloss am anderen Ufer.

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Böbereckensee und Poetensteig

Wir gehen weiter zum Freundschaftstempel. Dann erreichen wir den Böbereckensee. Der Weg führt entlang des Ufers. Leider haben wir jetzt Wasser neben uns und von oben.

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Freundschaftstempel
Rheinsberg_Böbereckensee
Rheinsberg_Böbereckensee
Rheinsberg_Poetensteig
Rheinsberg_Poetensteig

Dann geht es den „Poetensteig“ entlang zurück Richtung Grienericksee. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der gewählte Weg wirklich der „Poetensteig“ war. Wir haben unterwegs, sehr poetisch, alle Zungenbrecher ausprobiert, die uns eingefallen sind. Und dadurch diesen Waldweg zu unserem Poetensteig gemacht.

Zurück zum Schloss

Wieder am Ufer des Grienericksee hat man erneut einen schönen Blick auf das Schloss.

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Wir laufen an den Felsengrotte vorbei. Als Abschluss schauen wir uns den Innenhof des Schlosses an. Das Wetter tut mittlerweile so, als ob es gar nicht wüsste was Regen ist. Wir werden mit Sonnenschein verwöhnt.

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Auf der Wiese vor dem Schloss sind die Gänse los.

Wir haben uns Zeit gelassen und waren am Ende 3,5 Stunden unterwegs. Die eine oder andere Schleife nicht mitgerechnet, waren es etwa 6,5 Kilometer.

Quellen

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