Schulgeschichten / Schulerinnerungen

Von 1862 bis 1985 war das Amtshaus ein Schulgebäude.

Viele Generationen Flecken Zechliner und Kinder aus den umliegenden Orten sind hier zur Schule gegangen.

Seit wir das Amtshaus sanieren, erreichen uns immer wieder Bitten, ehemaligen Lehrern oder Schulklassen einen Einblick in das alte Haus zu gewähren. So gut es geht, kommen wir dieser Bitte nach. Und immer wieder bitten wir im Gegenzug um die Erinnerungen aus der Schulzeit. Einige wurden für uns aufgeschrieben, einige haben wir selbst notiert, aber es könnten so viele mehr sein. 

Ab sofort möchten wir diese Geschichten und Erinnerungen mit euch teilen. Vielleicht kommt dann die Lust, selber etwas beizutragen. Immer her damit : Schreibt eine Mail an info@amtshaus-zechlin.de oder füllt einfach das Formular aus. Neben euren eigenen Erlebnissen sind wir auch offen für die Geschichten eurer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. 

An dieser Stelle möchten wir gleich um Verständnis bitten. Wir werden keine Klassenfotos veröffentlichen und nur die Namen nennen, deren Einverständnis wir erhalten haben.

Viel Spaß beim Lesen:

Ende der 60er Jahre

Heidrun erinnert sich gerne zurück an ihre Schulzeit. Viele der Erlebnisse, die sie aufgeschrieben hat, hat sie zusammen mit Ihrer Cousine erlebt, die wahrscheinlich in ihre Klasse ging. Eine davon geht so:

Die beiden hatten nach der Schule Appetit auf Süßes und überlegten, was sie naschen könnten. Irgendwann fiel ihnen ein, dass der Hustensaft, den sie bekamen, wenn sie krank waren, lecker schmeckte. So gingen sie zur Arztpraxis „Struppi“. Heidrun kannte die Sprechstundenschwester gut und sagte ihr, dass sie wegen eines Hustens Hustensaft holen solle.

Diese gab ihnen eine Flasche. Milde Medikamente bekam man schon mal von der Krankenschwester. Ihre Freude war groß und nur wenige Schritte von der Praxis entfernt, wurde sie gleich geöffnet und jeder nahm einen großen Schluck. Es schmeckte so, wie sie es kannten, schön süß. Es folge der nächste etwas kleinere und der übernächste kleine Schluck ……dann wurde ihnen übel. Die Übelkeit wurde immer stärker. Sie lehnten sich an die Hauswand, gingen in die Knie, warteten eine Weile und hofften auf eine schnelle Besserung. Ob sie ihren Schwur, nie wieder Hustensaft zu trinken eingehalten haben?

Ende der 70er oder Anfang der 80er Jahre

Auch die Lehrer waren im Amtshaus bei einer Führung. Nachdem sie etwas aufgetaut waren, sprudelten die Geschichten nur so aus ihnen heraus. Ich schaffte es nicht, alles aufzuschreiben.

In Erinnerung ist mir geblieben, dass sie  gerne gefeiert haben. Dazu gehörte, neben gewissen Mengen an Alkohol, auch ein flottes Tänzchen. Einmal haben sie so ausgelassen getanzt, dass der Stundenplan von der Wand gefallen ist. Am nächsten Morgen wusste ausgerechnet der Direktor (der bei der Feier nicht anwesend war) nicht, in welcher Klasse er Unterricht hatte.

Lehrertafel_Ebersdorfer_Schulmuseum

Schuljahr 1964/65

Astrid wurde wie üblich am 1. September eingeschult. 1964 war das ein Dienstag. Zusammen mit 40 anderen Kindern stand sie mit ihrer großen Schultüte vor dem Rosenbogen.

41 Kinder, auf zwei Klassen verteilt, aber mit nur einem Klassenraum. Dieses Problem wurde dadurch gelöst, dass die Kinder an einigen Tagen später zur Schule gingen. Astrid fand das prima, ausschlafen und vor der Schule noch etwas spielen, welches Kind wünscht sich das nicht. Leider hatte sie sich einmal im Tag geirrt. Überzeugt davon, erst um 11 Uhr zur Schule zu müssen, spielte sie zu Hause. Um 9:30 Uhr fragte ihre Mutter: Willst du heute nicht zur Schule? Oje, es war der falsche Tag. Als Astrid in der Schule ankam, hatte sie 2 der 3 Stunden Unterricht verpasst.

Schuljahr ca. 1960

Manno erzählte begeistert von seinem Schulleben. In der damaligen Zeit hätte man ihn wohl als Lausbuben bezeichnet.

In unseren Erinnerungen waren die Winter damals kälter mit viel Eis und Schnee und die Sommer wärmer. Auch wenn die Erinnerungen trügen, es gab sie diese Winter und Sommer. Und was gab es da Besseres, als im Winter Schlittschuh zu laufen und im Sommer baden zu gehen? Wenn man dann noch eine Schule hat, die nur wenige Meter von einem See entfernt liegt? Natürlich, da wurden die Schlittschuhe und Badehosen gut versteckt und sehnsüchtig auf die große Pause gewartet. Während die anderen Kinder auf den Schulhof gingen, ging Manno mit seinen beiden Freunden zum See. Dumm nur, wenn die Pause am Ende kürzer ist als das Vergnügen und man sich unerwartet vor dem Direktor wiederfindet.

Kontaktformular

    Die Schulgeschichte darf mit Nennung meines Namens veröffentlicht werden

    Nach oben